Zarah Bruhn - Gründerin und Sozialunternehmerin - über Mut, soziale Innovationen und die Kraft der Gemeinschaft

Shownotes

In der 13. Folge von „Bayern.Gemeinsam.Stark.“ begrüßt Lena Prieger die beeindruckende Sozialunternehmerin Zarah Bruhn. Die Gründerin von Social Bee, einem Sozialunternehmen, das sich der Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt widmet, teilt ihre inspirierende Reise von den Studienjahren hin zu einer erfolgreichen Unternehmerin im sozialen Bereich.

Highlights der Episode: • Zarah Bruhn erzählt von ihrem Aufwachsen in Bamberg und der werteorientierten Erziehung durch ihre Eltern. • Die Gründung von Social Bee während der Flüchtlingskrise 2016 – eine Initiative, die aus persönlichem Engagement und der Vision entstand, gesellschaftliche Probleme unternehmerisch zu lösen. • Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge bei der Integration von Geflüchteten, einschließlich der kreativen Wege, um Unternehmen für ihre Mission zu gewinnen. • Die Rolle von Social Entrepreneurship und wie es gesellschaftlichen Mehrwert schafft, der weit über finanzielle Rendite hinausgeht.

Hören Sie rein und lassen Sie sich von Zarahs Weg ermutigen, einfach anzufangen, auch wenn man noch nicht alle Antworten hat.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Speaker 3 Herzlich willkommen zu Bayern. Gemeinsam. Stark. Mein Name ist Lena Brieger und in unserem Podcast treffen wir Menschen aus Bayern. Menschen, die Bayern ausmachen, die Bayern bewegen und inspirieren. Heute zu Gast ist die Sozial Unternehmerin Sarah Bruhn. Herzlich willkommen! Schön, dass du da bist.

00:00:17: Speaker 2 Danke für die Einladung.

00:00:19: Speaker 3 Sarah. Ich darf dich kurz vorstellen Sarah Bruhn wurde 1991 in den Niederlanden geboren, wo ihre Eltern als Expats gearbeitet haben. Mit zwei Jahren kam sie zurück nach Deutschland und sie ist in Bamberg aufgewachsen. Sie hat an der Uni Mannheim BWL und an der TU München Management und Technologie studiert. Und während der Flüchtlings und während der Flüchtlingskrise 2016 noch aus dem Studium heraus ihr Sozialunternehmen Social Bi gegründet.

00:00:47: Speaker 3 Social BI unterstützt Geflüchtete bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. Sarah Bruhn ist außerdem seit 2021 Aufsichtsrätin der Managementberatung Working Group. Seit 2022 Beauftragter für soziale Innovation im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Und sie wurde 2023 als Mitglied in den Rat für nachhaltige Entwicklung berufen, der die Bundesregierung berät. Ihre Themen sind Social Entrepreneurship, Chancengerechtigkeit, soziale Innovationen und Diversität.

00:01:19: Speaker 3 Für ihr Engagement hat sie 2023 von Staatsministerin Ulrike Scharf die Bayerische Sozialmedaille erhalten. Zahra. Schön, dass du da bist. Wir haben uns auf das Du geeinigt. Und bevor wir mit dem Gespräch anfangen, haben wir immer ein paar Standardfragen, die wir unseren Gästen stellen. Unser Format heißt ja Bayern gemeinsam Stark. Was bedeutet Bayern für dich?

00:01:44: Speaker 2 Ja, also Bayern ist Heimat. Ich bin ja auch quasi auf in der Nähe von Bamberg im Dorf aufgewachsen. Und ja, ich liebe einfach die bayerische Kultur. Fränkische Kultur, natürlich sehr stark in Franken verwurzelt, auch wenn man es nicht hört, kommen immer noch wahnsinnig gerne nach Hause. Und Bayern ist einfach alles auf Bayern. Nicht liberal liberales, aber.

00:02:09: Speaker 3 Schöner kann man es doch gar nicht sagen. Wo erlebst du Gemeinschaft? Also welchen Wert hat Gemeinschaft für dich?

00:02:18: Speaker 2 Gemeinschaft hat einen sehr hohen Wert. Ich habe Freundeskreise, aber eben auch über die Themen, für die man sich eine Leidenschaft entwickelt. Ob das jetzt bei mir beim Klettern ist, ob das Freundeskreis ist, ob das meine Firma ist, das sind ja auch irgendwie alle eher eine Familie. Schon fast so, man fühlt sich irgendwie zusammengehörig. Wir kämpfen alle für die gleiche Mission Chancengerechtigkeit.

00:02:41: Speaker 2 Ich glaube einfach, ich suche. Ich versuche immer, das Verbindende zwischen den Menschen zu suchen, also das Gemeinsame. Wenn jemand gegenüber mir ist. Man findet irgendwie immer was, was einen verbindet. Man kann sich darauf konzentrieren, dass die Person eine weiß ich nicht was anderes wählt oder eine andere Überzeugung hat. Aber erzählen kann man sich doch immer wieder finden. Und ich glaube, Gemeinschaft in den heutigen Zeiten ist wichtiger als je und die Gemeinschaft in jedem zu finden.

00:03:07: Speaker 2 Auch wenn er andere Positionen hat. Das würde mir viel bedeuten.

00:03:14: Speaker 3 Und schließlich die Stärke Was ist deine Stärke? Was können Menschen vielleicht von dir lernen?

00:03:20: Speaker 2 Ich würde mich als sehr mutig bezeichnen und das schon immer. Also ob ich früher mehr mit den ersten, mit dem ersten Ferienjob, den Fallschirmsprung geleistet habe oder irgendwie immer als erste vorangegangen immer gesagt habe letzte Woche wir probieren es einfach aus. So, ich war immer da, die gesprungen ist und versucht hat, die anderen mitzuziehen und so ja auch in meiner Gründung und bis heute eigentlich immer zu überlegen, welchen neuen Weg könnte man gehen?

00:03:48: Speaker 2 Wie kann man es anders denken? Warum macht man es eigentlich so, ohne große Ziele oder Vision zu formulieren? Und versuchen die Menschen dahinter irgendwie zu verbinden und zu sagen okay, ich weiß noch, hab keine Ahnung, wie man es wie man da hinkommt, aber lasst uns doch einfach mal versuchen.

00:04:02: Speaker 3 Über über deine Gründung und den Mut, den es dafür gebraucht hat, sprechen wir gleich noch ausführlich. Dein Herzensthema ist, soziale Innovation und Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden. Und ein wirklich perfektes Beispiel für zwei große aktuelle gesellschaftliche Probleme ist auf der einen Seite der Fachkräftemangel, auf der anderen Seite die Integration von Geflüchteten. In dem Bereich hast du auch gegründet.

00:04:25: Speaker 3 Du bist aufgewachsen mit einem Papa, der Ingenieur ist oder war und Mama die Grundschullehrerin ist, habe zwei Geschwister, ein Bruder und eine Schwester. Du bist die Jüngste. Kommt dieses Engagement und dieser Wille, gesellschaftliche Probleme zu lösen? Kommt er von zu Hause? Ist dir das in die Wiege gelegt oder wo kommt es her?

00:04:44: Speaker 2 Der wird fast sagen Ich bin da so reingestolpert. Ich bin jetzt nicht irgendwie aufgewacht und habe gedacht, ich muss jetzt in meinem Beruf die Welt verändern und ob ich das tue. Ich hoffe, zumindest solchen Beitrag leisten kann. Meine Eltern haben mir unser werteorientiert aufgezogen, also irgendwie viel auf andere zu schauen. Mein Papa, ganz engagiert, bringt Kindern in Flüchtlingsheimen Geschenke vorbei, ist engagiert im Schwimmverein, versucht den Schwimmverein jetzt irgendwie nachhaltiger zu bauen in Bamberg.

00:05:11: Speaker 2 Meine Mutter als Grundschullehrerin eigentlich eher. Sie hat sich aufgeopfert für das Wohl der Kinder. Ich glaube im Kern im Keller noch 30 Waffeleisen, weil sie gesagt hat, ich bringen den jetzt irgendwie Waffeln backen bei und die ganzen staatlichen Programme reichen noch nicht aus. Also kaufe ich mit meinem eigenen Gehalt noch irgendwie mehr Materialien für die Kinder. Also ich glaube, so mit der bisschen kreativen Denke aber ich bin auch immer mal anders abgebogen.

00:05:35: Speaker 2 Also ich habe eigentlich angefangen BWL zu studieren und wollte so in die große weite Welt. Habe mir dann viele Investment Banking Videos angeguckt. Wolf of Wall Street also das ganz andere Extrem. Habe angefangen BWL einer Eliteuni zu studieren und habe eigentlich gedacht, dass ich irgendwie in New York in einer Investmentbank mal enden werde. Zum Glück ist anders gekommen, aber eine Zeit lang war das eher mein Wunsch und bin dann tatsächlich eher in das ganze soziale Thema so reingestolpert.

00:06:04: Speaker 2 Mit meinen durch die Gründungen.

00:06:05: Speaker 3 Eigentlich ja, es ist wirklich ganz anders geworden bei dir. Aber es ist sehr, sehr gut geworden. Du hast ein Sozialunternehmen gegründet, du warst noch in deinem Masterstudium und du hast erst mal für Startkapital sorgen müssen damals. Es gibt eine schöne Geschichte, oder Deine Eltern haben da auch eine Rolle gespielt. Die haben den nämlich ein Teil ihrer Altersvorsorge gegeben.

00:06:26: Speaker 3 Kannst du die Geschichte erzählen, wie das war damals, haben die sofort gesagt Na klar.

00:06:31: Speaker 2 Nee, also haben sie erst mal nicht. Ich hatte damals ich im Bachelor Masterstudien habe BWL studiert, habe mich eigentlich für Startups interessiert, hab selber auch in einem Startup Investitionsfonds gearbeitet, Venture Capital Fonds und habe auf der anderen Seite viele Gründer, meistens Männer getroffen, die große Visionen hatten und viel Geld eingeworben haben. Und alle haben mir gesagt Ja, bauen Pitchdeck und dann Friends Family und Fools.

00:06:57: Speaker 2 Also das Motto haben wir investieren will. Und ich selber hatte auch Lust zu gründen und habe gesagt so, hey, wenn die das können, dann kann ich das ja auch. Die sind irgendwie auch nur eins zwei Jahre älter und haben jetzt auch nicht viel mehr Arbeitserfahrung. Habe selber eine Freundin kennengelernt aus Syrien, die geflohen ist, die mit mir studiert hat und wir haben verschiedene Ideen durchgesprochen und ich dachte so größtes gesellschaftliches Problem auch der nächsten Jahre.

00:07:22: Speaker 2 Auf der anderen Seite wie kann man es unternehmerisch lösen? Was passiert eigentlich, wenn die Ehrenamtlichen müde werden? Was ist, wenn die Kameras nicht mehr wegschauen? Oder wenn die Gesellschaft vielleicht auch nicht mehr nur positiv über Integration, über Menschen berichtet, die herkommen? Wie schaffen wir langfristige, nachhaltige Lösungen? So ist die Idee zu Social Bee entstanden und ich habe ganz viel rumprobiert.

00:07:41: Speaker 2 Also ich habe ein bisschen Zeit gehabt, nach der Masterarbeit vor der Masterarbeit und habe Pitchdecks gebaut und hab einfach alle ausprobiert, den Leuten hingelegt und gesagt Ja, was haltet irgendwie von der Idee. Und dann bin ich ins Alamute Partnership Center in so ein Programm gerutscht und hab da gesagt Puh, wenn die mich nehmen, dann ist es eine richtige Idee.

00:08:00: Speaker 2 Bin zu meinen Eltern gefahren, die sind gerade in Urlaub gefahren am Flughafen und habe gesagt Mama, Papa, ich habe hier eine Idee, Ich muss mein Studium pausieren. Mein Job beim Venture Capital Fonds, der danach quasi schon mental unterschrieben war, hab ich an den Nagel. Und ich mache jetzt in Flüchtlingsintegration und da sind sich wir es mal aus allen Wolken gefallen.

00:08:21: Speaker 2 Aber dann habe ich meinen Pitch gepetzt und er hat sie überzeugt. Mein Pitchdeck, also der als erster mein Pitchdeck geglaubt, kann man sich vorstellen. Ich hab einen Laptop aufgeklappt, einen Flughafen und habe gesagt, ich brauche 25.000 € von euch. Und übrigens ein Unternehmen, was Menschen integriert, aber wahrscheinlich nie große Gewinne macht und Aber es wäre wirklich schön, wenn ihr an mich glaubt.

00:08:42: Speaker 2 Und dann haben sie irgendwie ja gesagt und glauben auch bis heute noch dran. Also ich glaube es war ein gutes Investition, aber schon mutig von Ihnen.

00:08:50: Speaker 3 Auch das war dann Höhle der Löwen mit deinen Eltern am Flughafen. Natürlich sagen deine Eltern Ja, Was sagen sie heute? Ich glaube, sie waren dabei, als du die Medaille überreicht bekommen hast. Wie sehen Sie das heute? Sind Sie froh, dass Sie investiert haben?

00:09:06: Speaker 2 Ja. Also, ich glaube, es war schon eins Ihrer besten Investments. Wahrscheinlich zumindest in meine Zukunft. Und sind natürlich sehr stolz, verfolgen den Werdegang total. Man sind die größten Fans. Und mein Papa ist auch engagiert in unserer Firma, macht irgendwelche Isozertifizierung als Qualitätsmanager. Ich und hilft überall. Versucht da mitzuhelfen. An uns sind schon alle immer sehr stolz, wenn ich irgendwo auf der Welt rumreise und gerade irgendwie den Friedensnobelpreisträger in Bangladesch getroffen habe.

00:09:34: Speaker 2 Also es sind irgendwie dann die großen Fans und es macht schon Freude, auch so viel Unterstützung zu haben, weil das absolut nicht selbstverständlich ist. Ein gerade auch aus dem Elternhaus.

00:09:45: Speaker 3 Schön, schön für beide Seiten auf jeden Fall. Und sie scheinen dann ja doch auch was angelegt zu haben bei dir, was dann irgendwann sich wieder Bahn gebrochen hat. Wenn schon, dann deine Eltern sich auch engagiert haben für Menschen, denen es von Haus aus nicht so gut geht. Ist was angekommen?

00:10:00: Speaker 2 Ja, definitiv mehr als man so früher gedacht hat. Ehrlich gesagt.

00:10:04: Speaker 3 Jetzt haben wir es schon gesagt. Du warst mitten im Masterstudium, als du gegründet hast. Und es gab tatsächlich diesen Schlüsselmoment, dass du dich engagiert hast für Geflüchtete während der Flüchtlingskrise, oder wie lief das ab? Also wann kam dir die Idee? Da muss man was machen. Wie? Wie ist die Gründungsidee entstanden?

00:10:25: Speaker 2 Ich glaube, es gab im Englischen, würde man sagen, ein window of opportunity, also sozusagen ein Fenster, das sich gerade aufgetan hat in meinem Leben, wo ich gesagt habe, was will ich eigentlich machen, war in dieser Startupwelt, habe als Investorin sozusagen in dem Fonds neben dem Studium noch gearbeitet und hab halt ganz viele Gründer und ihre Ideen gesehen, die Pitch Text gesehen, die Excelmodelle dahinter gesehen, welche Firmen die da bauen wollen und habe gesagt, wie schafft man es eigentlich auch für gesellschaftlich relevante Probleme?

00:10:54: Speaker 2 Ich habe dann auch viele Gründer im Umweltbereich gesehen, die gesagt haben, Wir versuchen, ökologische Probleme unternehmerisch anzugehen. Und das war eher Zufall, dass ich mich zu der Zeit dann in der Flüchtlingshilfe engagiert haben. Am Hauptbahnhof mit meiner Freundin, die gesagt hat Komm mal mit an, damit tatsächlich die Menschen am Bahnhof empfangen. Wir essen, ausgegeben, Kleider sortiert. Ganz klassisch.

00:11:15: Speaker 2 Und ich fand damals, ich war unglaublich beeindruckt, wie viele Menschen da waren, wie viel Ehrenamt es gab. Aber ich dachte auch warum kann ich nicht eigentlich meine 40, 60 oder Investmentbanker eher 80 bis 1 100 Arbeitsstunden in das gesellschaftlich Relevante Ist investieren? Warum nur am Wochenende oder abends zwei Stunden sich da hinstellen, wenn man es doch eigentlich auch sich auch beruflich dem Thema widmen kann?

00:11:39: Speaker 2 Und wie schaffen wir es dann auch hier unternehmerische Lösungen zu finden? Was passiert mit den Menschen? Und kann da Unternehmertum helfen und sich aus dieser ganzen Startupdenke kommen? Da habe ich gesagt, Warum kümmere ich mich nicht um ein Flüchtlingsproblem? Das war genauso unkonkret, wie es jetzt hier heißt. Und ich habe mich einfach hingesetzt, Recherche gemacht. Wie kann man Menschen am besten integrieren?

00:11:59: Speaker 2 Und dann kam Arbeit raus, ganz oben und eigentlich als zentrales. Der Punkt Ich berührt Punkte schaffen, ökonomische Unabhängigkeit, eigenes Selbstbewusstsein stärken und etc.. Und dann war irgendwie klar Wir müssen. Ich muss mich dem Thema Arbeit widmen und keiner wusste, wie es damals geht. Aber das hatte ich mir von den ganzen anderen Gründern abgeguckt. Man findet schon weg, wie man sich auf den Weg macht und alle kochen nur mit Wasser.

00:12:24: Speaker 2 Also einfach mal ausprobieren.

00:12:26: Speaker 3 Kreativität ist da einfach ein ganz, ganz großes Stichwort. Und du hast dann tatsächlich zum Beispiel um Geld zu generieren oder um Partner zu generieren, Postkarten verschickt oder?

00:12:37: Speaker 2 Ja, also ich glaube, wir haben ganz viel gemacht. Wir haben Klinken geputzt. Ich war bei jedem Flüchtlingsevent, um Helferkreise mich zu vernetzen, um Menschen zu finden, die nach Arbeit suchen. Auf der anderen Seite bei Unternehmen einfach durch gerufen. Ich bin teilweise bei Umzugsunternehmen vorbeigegangen und habe geklingelt und hab gesagt so braucht ihr eigentlich Leute. Ich habe dann aber eben auch ein bisschen kreativer mehr Postkarten geschickt.

00:13:01: Speaker 2 Dann gesagt haben jetzt Geflüchtete einstellen, an alle, Taxi aus. Da kam gerade diese Nachricht raus. 29 Taxiunternehmen haben vier Geflüchtete eingestellt und dann haben wir eben diese Postkarten rausgeschickt, weil da war Momentum da und haben von knapp der Hälfte eine Rückmeldung bekommen und haben dann ja, es war Wahnsinn. Also weil gerade eben diese große Schlagzeile da rauskam. Und dann haben wir gesagt, okay, das ist jetzt im Moment rum, da müssen wir auf die Taxiunternehmen zurück.

00:13:27: Speaker 3 Die wollen das nicht auf sich sitzen lassen, sozusagen das Sie haben.

00:13:29: Speaker 2 Sich ja auch damit beschäftigt. Ja, warum klappt es bei Ihnen nicht? Ich glaube, es ist zu einfach, wenn wir sagen Adip ösen Unternehmen, die alle irgendwie Flüchtlinge versprochen haben, zu integrieren und dann kriegen sie das nicht hin. Das ist auch einfach sehr komplex. Wie finde ich jemanden, wenn ich jemand gefunden habe, die Bürokratie zu meistern? Und wenn ich jemanden gefunden und eingestellt habe, geht die Arbeit ja erst richtig los.

00:13:50: Speaker 2 Aber was ist, wenn die Briefe vom Amt kommen? Was ist mit dem Familiennachzug? Was ist mit psychologischen Problemen? Was ist mit Qualifikation, Anerkennung? All diese Themen hat man bei einer normalen Mitarbeitenden nicht. Und oft ist es dann so, dass man ein, zwei Personalstellen aufbauen muss, um 1234 Geflüchtete zu integrieren. Und ich dachte, es ist eigentlich nur, ich sage mal ökonomisch und gesellschaftlich sinnvoll, diese Kompetenz zu bündeln, zu sagen, was ist, wenn es einen Dienstleister, einen Sozialunternehmen gibt, was den Unternehmen es so einfach macht, einen Geflüchteten einzustellen wie einen Deutschen einzustellen?

00:14:22: Speaker 2 Weil wir uns um alles kümmern. Wir haben die Kontakte zu den Helferkreisen, wir haben die, wir können, die ganze Bürokratie und wir können vor allem die Menschen begleiten im ersten Anstellungsjahr. Und das ist bis heute die Idee.

00:14:33: Speaker 3 Ihr habt tatsächlich eine gemeinnützige Zeitarbeitsfirma gegründet, was schon deshalb paradox klingt, weil so Arbeitnehmerüberlassung normalerweise eher ein Ausbeuterimage hat. Es hat jetzt nicht den besten Ruf, aber ihr macht es eben. Also tatsächlich langfristig angelegt. Kannst du das mal beschreiben, wie so ein Ablauf bei euch ist? Wie genau funktioniert so eine Vermittlung bei euch?

00:14:57: Speaker 2 Genau, Wir haben mit der Zeitarbeit gestartet, weil es ein Modell ist, wo die Unternehmen schon Verträge für haben. Das kennen sie, da kann sich drauf verlassen. Und auf der anderen Seite durch die Zeitarbeit waren die Geflüchteten bei uns angestellt. Das heißt, wir konnten als Arbeitgeber uns um alles kümmern, was Bürokratie. Wir konnten tatsächlich den Unternehmen die Bürokratie komplett abnehmen, weil wir sagen, wir kümmern uns um die Arbeitserlaubnisse, weil sind ja unsere Mitarbeiter, wir kümmern uns um die Betreuung, wir finden die Mitarbeitenden so also man konnte auf bewährte Strukturen zurückgreifen, aber gleichzeitig auch ein ja tatsächlich in Verruf geraten, das Modell versuchen, neue innovativ und sozial aufzuladen.

00:15:34: Speaker 2 Wir haben Integrationsmanager beschäftigt, die sich um die Geflüchteten kümmern, sie mental begleiten, die sich bei Familiennachzug und um all diese bürokratischen Themen kümmern, aber auch um die sozialen Themen, wenn sie einfach in Not sind. Und da haben wir eben ein ganzes Begleitung sprogramm, was ein Jahr geht, mit dem Ziel, dass die Unternehmen die Geflüchteten danach übernehmen in eine dauerhafte Anstellung.

00:15:54: Speaker 2 Die dauerhafte Anstellung war immer das Primärziel und mittlerweile ist es so, dass die meisten der Unternehmen auch die Geflüchteten jetzt direkt einstellen und wir einfach ein Jahr begleiten und uns trotzdem irgendwie um Bürokratie etc. kümmern. Aber genau, es gibt einfach die verschiedenen Modelle, wie man bei uns einstellen kann. Im Endeffekt kommt ein Unternehmen zu uns und sagt Hey, wir suchen Geflüchtete.

00:16:14: Speaker 2 Ob das jetzt in der Produktion ist? Ganz viele geflüchtete Frauen. Wir machen Frauenprogramme. Wir möchten Frauen als Projektmanagerin in Finance, als Office Managerin einstellen. Oder wir suchen einfach 100 Leute in der Logistik oder Produktion. Wir machen aber nicht diese Flexibilität der Zeitarbeit. Also sagen Nee, sind eben, wir machen hier langfristige Verträge und euer Ziel ist, dass ihr die Menschen übernehmt.

00:16:37: Speaker 2 Wir helfen euch nur dabei.

00:16:38: Speaker 3 Ja, das heißt, ihr macht also die Qualifikationen, macht auch Sprachkurse, richtig? Ja, Sprache ist, sagen.

00:16:43: Speaker 2 Wir nicht selber, aber sozusagen organisieren wir, dass die Menschen sie machen.

00:16:47: Speaker 3 Und ihr betreut sie auch sozialpädagogisch. Ihr habt Freizeitgestaltung. Also es ist wirklich so ein Rundumpaket. Was würdest du sagen, Was gehört zur Integration, was was sind die wichtigen Bausteine für eine gelungene Integration?

00:17:03: Speaker 2 Das klingt vielleicht ein bisschen pathetisch, aber ich glaube, das werden diese Menschen glauben und auch bewusst ihnen eine Chance geben. Man muss sich vorstellen, die bekommen gerade sehr viel Hass ab, mehr als früher. Es hat sich ja leider extrem zugespitzt und es gab natürlich jetzt ja sage auch sehr schlimme Zwischenfälle, die man nicht schönreden soll. Aber natürlich treffen wir jeden Menschen, jeden Tag Menschen, die aus den katastrophalen Situationen ja geflohen sind in Deutschland.

00:17:30: Speaker 2 Auch eine Anerkennung haben und dann in Deutschland sagen, wir möchten uns was Neues aufbauen, wir möchten was beitragen, aber bekommen keine Chance. Die geflüchteten Frauen, mit denen wir arbeiten, die meisten, ganz viele von ihnen, haben Studien. Hintergrund Wir haben über 1000 Frauen, die Studienhintergrund haben. Wir haben im Marketing, im Finanz etc., sind Biologinnen und die haben teilweise vier 500 Bewerbungen geschrieben, nur Absagen bekommen und sagen uns, unsere einzige Perspektive in Deutschland ist zu putzen oder etc. Und vielleicht haben es meine Kinder besser, weil wir investieren ja in Bildung, wir glauben in Bildung.

00:18:04: Speaker 2 Das heißt, um ja auf die Frage zurückzukommen was bedeutet Integration? Heißt eigentlich, dass die Menschen einen Fuß in die Tür bekommen. Die muss nicht gleich irgendwie als Super Projekt Mensch dann wieder starten. Aber vielleicht irgendwie als Trainee einfach eine Chance im Unternehmen zu bekommen, das sich unter Beweis stellen kann und sich dann irgendwie dort wieder hin hinarbeiten in die Ursprungsqualifikation.

00:18:26: Speaker 2 Das heißt, dass man Menschen eine Chance gibt, weil gerade die Menschen, an die nicht geglaubt wird. Und ich glaube, der Rest ist dann fast eine Formsache. Natürlich ist nicht alles einfach, ist es nicht, gibt auch manchmal Herausforderungen. Die meisten versuchen wir zu lösen, gemeinsam mit den Unternehmen oder sie vielleicht auch ganz fernzuhalten. Aber wir sind auch ein bisschen dafür da, dass die Ausreden weniger werden.

00:18:46: Speaker 3 Über euer spezielles Programm für Frauen will ich gleich unbedingt noch mit dir sprechen. Mich würde interessieren, wie ist das Feedback der Arbeitgeber? Was sagen dir Arbeitgeber? Wie ist es nach einem Jahr, nach eineinhalb, wenn so jemand übernommen wird?

00:19:00: Speaker 2 Was gibt es.

00:19:02: Speaker 3 Erfolgsgeschichten, die du gerne erzählst? Und was berichten die Arbeitgeber über diese speziellen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen?

00:19:11: Speaker 2 Ähm, ja, es gibt natürlich 1000 Erfolgsgeschichten mittlerweile. Zum Glück mit der ganzen Menschen, die wir eingestellt haben. Ähm, ja. Also die Arbeitgeber, für die ist das natürlich extrem wichtig zu sehen. Am Anfang sind sie sehr Risikoaversion, aber wer kommt da eigentlich? Und wie funktioniert das? Ein bisschen skeptisch, wenn die Person, wenn Sie über ein Jahr mit Menschen gearbeitet haben und ein kompletter, vollwertiger Teil ist?

00:19:36: Speaker 2 Der Firma ist natürlich viel einfacher zu sagen jetzt sind wir auch selber bereit, das bisschen Bürokratie noch zu machen, weil wir wissen ja für wen. Und die Person ist ja schon im Unternehmen. Am Anfang ist die Hürde hoch, aber wenn man den Menschen kennt, ist die Hürde eigentlich maximal niedrig. Vor allem ist es eigentlich ein Zettel, den unterschreiben müssen.

00:19:53: Speaker 2 Dann werden Kunden verändern sich plötzlich komplett, wie auf die Menschen und auch die Arbeit dahinter geblickt wird. Und mir haben wir viele tolle Beispiele. Haben irgendwie ja Unternehmen, die ein großes unternehmen. Da muss ich noch mal gucken, ob wir das so da rausschneiden müssen. Okay, ich sage es noch einmal vor, aber ich fange mal an, wir haben zum Beispiel Ikea als Beispiel.

00:20:15: Speaker 2 Da habe ich vor sieben Jahren an meiner Masterarbeit bei denen geschrieben und da haben wir den ersten Kontakt. Ich habe runter gehabt und mittlerweile integriert Ikea jährlich hunderte Geflüchtete mit uns in eigenen Programmen und ist mittlerweile auch unser größter Kunde Und man geht in den Ikea runter rein und man kann davon ausgehen, dass wahrscheinlich die Menschen, die ja einfach.

00:20:36: Speaker 2 Da man einem Geflüchteten, der von uns vermittelt wurde, da antrifft. Ob das an der Theke ist, ob das ja im Lager ist oder in als Küchen Planer. Da haben wir gerade ein großes Projekt gemacht und das natürlich irgendwie auch für mich schön zu sehen.

00:20:50: Speaker 3 Es gibt eine ganz tolle Geschichte von einem Architekten, dem ihr wieder in den Arbeitsmarkt verholfen habt, der heute spendet für euch.

00:20:58: Speaker 2 Klingt aber wichtig. Ja. Also er hat immer gesagt, er ist die erste Biene. Er hat damals genau eigentlich muslimische Architektur studiert, Halal uns. Den habe ich damals als Foodora Fahrer vermittelt. Also damals das jetzt quasi eine Essens Lieferdienst Startup gewesen und wir sind von echt vielen Sachen ausgegangen, dass die Leute alle Google Maps können und Fahrrad fahren können usw und dann gesagt ja super einfach.

00:21:24: Speaker 2 Haben dann angefangen Fahrradkurse für die Geflüchteten zu geben als Indikator was und wann und hat da auch total passioniert ausgeliefert und immer dabei. Die mussten die Architektur in Deutschland bestaunt. Ach so schöne Gebäude hier in München und er hat so schnell Deutsch gelernt und auch durch unsere Integrationsmanager. Wir haben dann gemeinsam Bewerbungen geschrieben, weil es war klar, dass er jetzt nicht für immer Essen ausliefern wollte.

00:21:47: Speaker 2 Aber das Schöne war, dass wir ihm tatsächlich nach einem Jahr. Ist er integriert oder haben wir es geschafft? Oder er hat es auch mit uns geschafft, ein Architektenjob zu machen. Und mittlerweile hat er die Giesinger Brauerei in München mit. Also war er dabei in der Architektur Projekt, arbeitet als Architekt, war auch Mentor für Geflüchtete und spendet auch an uns und sagt auch immer noch ganz stolz Er war die erste Bienen und es ist immer auch sehr schön, solche Geschichten mitzuverfolgen.

00:22:15: Speaker 2 Neulich hat ihn mein Co Geschäftsführer sogar in der Münchner Idylle getroffen, wo er, wenn seine Frau zum Essen ausgeführt hat und dann ist auch schön zu sehen, wie, ja wie das natürlich auch ein ganzes Leben plötzlich verändert.

00:22:29: Speaker 3 Und es ist tatsächlich wohl so, dass für viele Arbeitgeber ist die Hürde wirklich so dieses wer weiß, was da alles zusätzlich auf mich zukommt. Und ich kenne das selber aus der Flüchtlingsarbeit, auch aus dem Helferkreis, dass die immer fragen Ja, aber wer greift mir denn dann unter die Arme, wenn es Probleme gibt? Oder wenn, dann einfach kulturell es Missverständnisse gibt und so in.

00:22:47: Speaker 3 Ihr nehmt natürlich ganz viel von diesen Ängsten weg. Wie du schon gesagt hast, ihr schafft die Ausreden ab, sozusagen, weil ihr kümmert euch um das, was sonst vielleicht Zusatzarbeit sein könnte. Und es ist natürlich ein riesen Mehrwert, einfach würden, wenn man einen Geflüchteten als Kollegen hat und irgendwann einfach als Kollegen erlebt und nicht mehr einfach nur als Geflüchteten.

00:23:09: Speaker 2 Ja, man kennt die Menschen ja auch ganz wenig. Also sie sind ja auch in Unterkünften oft untergebracht, irgendwo am Rande unserer Gesellschaft. Und wir wollen ja auch nicht, dass sich diese Silos so extrem bilden und es ist was ganz anderes, wenn ich sage mal, da dein Kollege oder deine Kollegin plötzlich Fluchthintergrund hat und ja im Finance neben dir in der Finanzabteilung sitzt und da auch darüber erzählt, was sie da eigentlich hinter sich hat, gemeistert hat und wie sie es jetzt hier in Deutschland schafft.

00:23:38: Speaker 2 Und ich glaube, damit können wir in Deutschland schon auch ein anderes Narrativ zeigen. Oder wollen wir auch zu sagen einerseits da sind Menschen im Land, deren Potenziale wir nutzen wollen und auf der anderen, die sich auch beweisen wollen. Und auf der anderen Seite haben wir ein riesen Fachkräftemangel. Es wäre ja fast auch nicht sinnvoll, diese Potenziale nicht weiter auszuschöpfen, egal in welchen Debatten wir uns da gerade irgendwie verheddern.

00:24:02: Speaker 2 Politisch die Menschen, die hier sind, die ja wollen und sollen wir doch auch für die Gesellschaft nutzen.

00:24:09: Speaker 3 Jetzt hast du gerade schon so ein bisschen erzählt, du warst schon vor deiner Gründung ein großer Startupfan, sozusagen die ganze Start up Szene, die hat, das hatte ich interessiert, Du wolltest auch gerne gründen, du hast aber auch, oder sagen wir es so Du bist als Gründerin aber tatsächlich bei Star War's immer noch die Ausnahme. Ich glaube, nach dem deutschen Staat am Monitor sind immer noch ungefähr 80 % aller Gründer männlich.

00:24:32: Speaker 3 Völlig irre, weil wir reden ja von Jungunternehmern und Unternehmerinnen. Du hast aber eben ein Social Startup gegründet, da ist das Ganze noch mal ein bisschen anders. Da sind nämlich mehr als die Hälfte der Gründerinnen weiblich. Gründen Frauen anders als Männer? Und wie kommt es, dass Frauen gerne mit gesellschaftlichem Mehrwert gründen, Männer nicht so sehr.

00:24:56: Speaker 2 Ja, also ich glaube, man kann natürlich in Genderklischees reingehen, aber erst mal ich glaube, das extremste 80 % klingt ja noch okay, wenn man sich vor allem die Risikokapitalvergabe anschaut, dann wird's noch mal dramatischer. Also es aktuell so, dass letztes Jahr waren es noch 2 % des globalen Risikokapital als auch in sozusagen Frauen bzw in Gründungen gehen, wo es auch Frauen im Team gibt.

00:25:19: Speaker 2 Mittlerweile ist es noch 1 % zurückgegangen, sogar obwohl die Awareness da ist natürlich sehr schade und das soziale Unternehmertum Bereich sind wir da quasi auch ein bisschen ein leuchtendes Beispiel. Wir ja auch viel mehr Frauen in die Gründungen kommen. Warum das so ist, da bin ich sozusagen keine Sozialwissenschaftlerin. Aber ich glaube, und ich glaube auch nicht, dass nur ein Frauenthema in der Zukunft sein wird, weil wenn ich jetzt an die Unis gehe, ich war gerade irgendwie von der Unternehmertum, war ich heute Morgen und bin da auch wieder am Girls Day am Donnerstag.

00:25:51: Speaker 2 Also ich glaube mehr, mehr und mehr junge Menschen stellen sich die Sinnfrage und fragen Hey, können wir nicht irgendwie gesellschaftlichen Fortschritt, ökologischen Fortschritt mit Unternehmertum verbinden können? Warum gibt es eigentlich diese Welten Trennung zwischen Wirtschaft und Sozialem, zwischen Wirtschaft und Umweltschutz? So kann man das nicht irgendwie auch? Kann man da nicht auch coole Geschäftsmodelle draus bauen? Kann ich da nicht meine Arbeitszeit mit verwenden statt nur.

00:26:15: Speaker 2 Und das Ehrenamt in allen Ehren? Das ist so eine tragende Säule. Aber stellen Sie sich mal vor, die Menschen würden sich 40 oder 60 Stunden in der Woche oder 35 Stunden in der Woche mit diesen Themen beschäftigen, statt so zu sagen okay, ich arbeite in der Wirtschaft ist es ist auch gerade sehr wichtig. Zwei Meine Steuern und die sozialen Probleme soll sich jemand anders kümmern.

00:26:35: Speaker 3 Wo sind die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Social Startups und normalen Start ups? Es geht in beiden Fällen um Innovation.

00:26:44: Speaker 2 Ja, ich glaube, wir sind in der Zielsetzung. Ich glaube mal klassische Start ups, die machen immer coole Produkte und haben tolle Visionen. Aber am Ende geht es natürlich unterm Strich darum, was finanziell dabei rumkommt, dass sie profitabel sind, dass sie auch eine gute Rendite machen. Und im klassischen Start up Fall ist sie, dass sie einen großen Exit haben, also einen großen Unternehmensverkauf, der am besten zehnmal die Rendite des Investors zurückzahlt.

00:27:11: Speaker 2 Und das ist sozusagen immer die Kern kern Metrik, nach der Erfolg gemessen wird. Wie viel ist dieses Unternehmen wert? Es ist 100 Milliarden, Es ist 10 Milliarden 1 Milliarde wert. Und für wie viel teuer kann man es verkaufen, auch wenn die Produkte darin durchaus gesellschaftlichen Fortschritt haben. Aber der ist immer so ein bisschen so ein Bonusthema. Cool. Man kann mit Umweltschutz 1 Milliarde Milliarden zahlt aber auch man cool.

00:27:35: Speaker 2 Man kann nett eine nachhaltige Schokolade produzieren, die irgendwie mit fair Anbau, aber am Ende muss die Marge stimmen. So, und beim sozialen Unternehmertum ist das Ziel ein anderes, ist eine gesellschaftliche Problemlösung im Vordergrund und im zweiten Schritt das Unternehmerische zu sagen. Wie kommt man am unternehmerisch sten zu diesem gesellschaftlich einen Problemlösung? Und die hat auch eine klare KPI, also eine klare Metrik.

00:28:01: Speaker 2 Das heißt, wie schaffen wir es bei uns 25.000 Geflüchtete bis 2030 zu integrieren? So, und das müssen wir auch unternehmerisch effizient hinbekommen. Das müssen wir auch digital bekommen. Wir müssen auch unsere Finanzen im Griff haben. Die Unternehmen bezahlen dafür. Das deckt sich nicht ganz. Wir müssen da auch unsere, ich sage mal, Grenzkosten runterbringen ist eine ganz klassische Wirtschaftsrechnung.

00:28:23: Speaker 2 Aber es geht nicht darum, sozusagen unser Team, dass unser Team danach groß, ich sage mal, mit mehr Geld in der Tasche nach Hause geht. Sie haben natürlich ihre Gehälter, aber Ziel ist es, dass wir dieses gesellschaftliche Ziel erreichen und damit dem Staat auch viele 100 Millionen € perspektivisch sparen. Also die Zielsetzung und auch ich sage mal die der Mehrwert ist nicht unbedingt reine Finanzrendite, sondern eine gesellschaftliche Rendite.

00:28:48: Speaker 3 Und die ist richtig hoch. Ich habe gelesen, das Zitat von dir mit circa 500 Geflüchteten pro Jahr, die wir integrieren, erwirtschaften wir einen direkten gesellschaftlichen Mehrwert von knapp 16 Millionen €, der sogenannte Social Return on Invest. Denn die geflüchtete sind ja nicht mehr, nicht mehr, nicht nur nicht mehr angewiesen auf staatliche Unterstützung, sondern sie zahlen ja auch Steuern, zahlen ins Sozialsystem ein.

00:29:13: Speaker 3 Das heißt, davon haben wir alle was. Also es ist tatsächlich ja ein großer, großer Nutzen für uns alle.

00:29:23: Speaker 2 Es ist ein gesellschaftlicher Business Case, und ich glaube, wir müssen auch ein bisschen weg davon, Soziales nur als Kostenfaktor zu bezeichnen, sondern da wird ja Mehrwert geschaffen für eine Gesellschaft und wir Sozialunternehmer. Start ups Die größte Herausforderung ist, dass jemand uns ernst nimmt und sagt Das ist was wert. Und ich glaube, bei der Integration kann man sehr klar beziffern, was das wert ist, nämlich in dem Beispiel jetzt die 16 Millionen €.

00:29:49: Speaker 2 Und wir brauchen aber keine 16 Millionen, um diesen Wert herzustellen, sondern nur ein Bruchteil davon, Ist es genauso eine Investition also auch da nicht zu sagen, das ist jetzt Philanthropie oder Charity, das ist eine Investition in die Gesellschaft und da fließt uns auch Geld zurück oder durch die Einsparungen, die wir generieren, oder den Mehrwert, den wir generieren. Und gesellschaftliche und ökologische Dinge sind auch Renditen, nicht nur sozusagen das, was am Ende am Umsatz dasteht.

00:30:16: Speaker 2 Und das kann man auch immer mehr messen. Also international gibt es da ganz tolle Wirkungsmessungsforschungen, die ich auch im Bundesministerium für Bildung und Forschung auch mit vorantreiben.

00:30:26: Speaker 3 Da sprechen wir auch gleich noch drüber über deine Funktion dort. Vorher noch mal zurück zu dem Mut, den es gebraucht hat, um zu gründen. Uns diese Einstellung einfach learning by doing. Das ist so typisch Startup, weil wie viel Ahnung hattest du vorher von Personaldienstleistung, bevor du dein Unternehmen gegründet hast?

00:30:44: Speaker 2 Ich wusste ja gar nichts. Ich wusste weder, wie man Unternehmen führt, noch wusste ich was über Personaldienstleistung hier oder Flüchtlingsintegration. Ich war ja wirklich. Ja, ich meine, ich habe damals 24, 25 und habe einfach mal losgelegt. Aber dachte mir damals, es weiß ja keiner. Die Geflüchteten kommen jetzt nach Deutschland. Keiner weiß, was man mit den machen soll. Also kann ich mich ja auch mal damit beschäftigen.

00:31:08: Speaker 2 Und ja, ich glaube, vieles lernt man ja auf dem Weg so ich glaube ganz viele Menschen mir immer sage davon anzufangen, weil dann jetzt doch vielleicht ein Experten gibt, der es doch besser weiß. Aber meistens kochen alle mit Wasser und die, die machen, machen den Unterschied.

00:31:23: Speaker 3 Und trotzdem ist es so, dass alle Start ups extrem profitieren von Vernetzung und von Beratung. Gerade vor der Gründungsphase. Du hattest Unterstützung durch die Social Entrepreneurs Academy. Die ist die Trägerin des Social Startup Hub in Bayern. Das gehört zum Konzept der bayerischen Staatsregierung. Zur Förderung des sozialen Unternehmertums gibt es seit 2022 was? Wofür braucht man die Unterstützung konkret wie?

00:31:49: Speaker 3 Inwiefern hat dir das geholfen?

00:31:51: Speaker 2 Also wir wurden eigentlich von verschiedenen Stellen unterstützt, von der sogenannte Partnership Academy, vom einem Unternehmen. Also da haben wir umsonst Offices bekommen, saßen aber neben anderen Startups. Aber das einzige Sozialunternehmen, was auch ganz interessant war oder auch von der Unternehmertum hier in München immer in unterschiedlichen Phasen. Aber dieses Gründungs Ökosystem ist total wichtig. Also wir saßen in einem Moment so Partnership Center neben anderen Gründern, die waren alle in der gleichen Phase wie wir und man hat sich dann irgendwie ausgetauscht.

00:32:19: Speaker 2 Die einen alle sind irgendwie, haben versucht, Kunden zu bekommen, Funding zu bekommen. Wir hatten gemeinsame Workshops, wir waren auch so gefühlt. Eine Gruppe haben zu allen eigentlich noch ganz guten Kontakt und ich habe da Menschen zu treffen, die das gleiche gerade durchmachen und unterschiedliche Ideen haben oder vielleicht schon durchgemacht haben und dann Mentorship anbieten war damals wertvoll. Ich glaube auch vor allem emotional nicht alleine, da die ganze Zeit zu sein und gegen all diese Mühlen zu rennen, sondern auch die anderen Gründer zu sehen, die auch den ganzen Tag gegen Wände rennen und sich da irgendwie gegenseitig zu motivieren, indem.

00:32:57: Speaker 3 Wir haben jetzt gerade schon darüber gesprochen, dass du dich auch engagierst in deiner Funktion als Beauftragter für soziale Innovation im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Wie ist es inzwischen? Wie sehr spielt diese soziale Komponente bei Startups inzwischen eine Rolle? Gibt es mehr Startups heute, die sagen, Wir wollen einfach diesen Social Impact auch mit haben in unserem Unternehmen? Wir brauchen einfach.

00:33:27: Speaker 3 Da fangen wir anders an!

00:33:31: Speaker 3 Welche Rolle spielt insgesamt Social Entrepreneurship inzwischen? Bei Gründungen sagen mehr Start ups Wir wollen auch sozialen Impact leisten.

00:33:40: Speaker 2 Also ja, die Tendenz ist steigend. Wenn man überlegt Als ich angefangen habe, haben mich alle mit großen Fragezeichen angeguckt und ich hab das Gefühl gehabt, dass ich da auf weiter Flur ganz alleine bin. An. Natürlich gab es welche in Deutschland, aber die waren jetzt nicht so vernetzt etc.. Die Social Entrepreneurship Akademie gab es schon, aber jetzt hat sich das Ökosystem noch mal ganz anders verändert.

00:33:59: Speaker 2 Also jetzt, da haben wir es mittlerweile und jetzt auch durch die Arbeit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung geschafft, dass auch das Thema Social Impact in den Gründungszentren ankommt. Ob das jetzt gerade da die Social Impact Republik zum Beispiel gegründet wurde, die großen Gründerzentren zum Beispiel auch irgendwie Unternehmertum, wo In Ghana, in Baden Württemberg, in Berlin etc. in Mecklenburg Vorpommern die ganzen Unis neben dem klassischen Gründungen auch den Weg aufzeigen in soziale, unternehmerische Gründungen.

00:34:30: Speaker 2 Mittlerweile ist es so ich habe die Zahl, jetzt kann das ungefähr das 30 bis 40 % der neu gegründeten Startups in Deutschland eine grüne oder soziale Mission haben, heißt nicht, dass sie alle Sozialunternehmen sind und sozusagen dieses Thema Impact IAS haben. Das ist deutlich weniger, aber das Bewusstsein ist schon geschärft. Also ich meine. WELT Krisen sind so groß, dass sich natürlich auch gerade junge Menschen, die gründen möchten, damit beschäftigen.

00:34:55: Speaker 2 Was kann ich eigentlich dazu beitragen? Und ich glaube, diese Idee, die ist jetzt immer mehr angekommen und mittlerweile füllen wir Hallen. Wir haben jetzt nächste Woche einen großen Gipfel, der, weil irgendwie knapp 1000 Leute fasst und er war in ein paar. Ein paar Tagen war da irgendwie quasi alle wurden mit Anmeldungen überrannt und die Wartelisten sind riesig. Das gab es früher.

00:35:15: Speaker 2 Das nicht wirklich so ein ganz kleines Nischenthema. Es ist immer noch ein Nischenthema, weil ich will eigentlich, dass es eine ganz andere Anerkennung hat, weil wir sparen dem Staat, der Spanier Gesellschaft so viel wir lösen gesellschaftliche Probleme unternehmerisch und ich glaube, es muss eine andere Wertigkeit bekommen, auch in den ganzen Gründungsumfeld, wo immer noch zählt, wer den größten Exit und die größte Finanzierungsrunde macht, ist der Held.

00:35:37: Speaker 2 Und ich frage mich, warum wir eigentlich diese Vorbilder noch feiern. Wen interessiert eigentlich noch das nächste E Commerce Startup? Er Wenn wir auf der anderen Seite Lösungen bauen können, die die Demokratie verändern, die irgendwie unsere Klimakrise lösen. Das ist doch eigentlich viel cooler so.

00:35:52: Speaker 3 Also make social Entrepreneurship, Cool.

00:35:55: Speaker 2 Ja, sexy machen. Es muss auch echt cool werden. Genau. Und das ist nicht immer in dieser. Das ist nur was für die Ökos. Also sich da alles anhören muss an Labels die ganze Zeit. Und ich glaube, wir müssen es auch für die breite Masse sexy machen, auch für den klassischen Unternehmer, das vorher nicht vorhat. Ich hatte ja früher auch nicht vor, finde es jetzt cool.

00:36:15: Speaker 3 Und du bist inzwischen aber 50 % nur noch bei Social Bee und 50 %. Bist du jetzt Beauftragte für soziale Innovationen im Ministerium und bist viel in Berlin, glaube ich.

00:36:25: Speaker 2 Genau.

00:36:27: Speaker 3 Fifty fifty. Du hast eine lange Zeit selbst als erfolgreiche Unternehmerin noch in einer WG gewohnt. Hast du mal erzählt, das inzwischen aber anders, oder?

00:36:38: Speaker 2 Ja, mittlerweile schon. Aber ich habe jetzt auch eine WG in Berlin, eine, aber das sozusagen mit einer guten Freundin von mir, die auch im Berliner Politikbetrieb arbeitet. Aber das ist nicht mehr meins, ist nicht mein Hauptwohnsitz.

00:36:53: Speaker 3 Du hast mal einer einem Magazin deinen Terminkalender gezeigt und der ist wirklich schwer beeindruckend, weil es sind eben nicht nur 50 % Social B und 50 % Ministerium, sondern da kommt noch relativ viel, glaube ich drumrum auch dazu. Und eigentlich arbeitest du eher 80 % jeweils wie schaffst du das, da irgendwie den Überblick zu behalten und ja, einigermaßen strukturiert durch deine Tage zu kommen?

00:37:22: Speaker 2 Ja, ich glaube das natürlich auch. Der Fluch und Segen, wenn man zu allem ja sagt und sagt ja, man kann irgendwie alles schaffen. So, ich glaube, das hilft einem bei der Gründung, aber man schafft sich natürlich auch schon viele Themen gleichzeitig auf. Aber eigentlich ergänzen sich ganz gut, weil auf der einen Seite habe ich schon immer die letzten sieben letzten zehn Jahre seit Gründung Werbung fürs Thema soziale Innovation, soziale Unternehmertum gemacht.

00:37:44: Speaker 2 Jetzt mache ich es auf einem politischen Level. Also irgendwo ist es gar nicht so weit weg voneinander und auf der anderen Seite wie organisiere ich. Ich habe einfach ein ganz tolles Team im Hintergrund. Also sowohl im Ministerium habe ich Unterstützung als auch auf bei Socialbi. Ich habe einen tollen Geschäftsführer und Robert oder auch eine tolle Referentin der Geschäftsführung, die mir ganz viel abfedert, wo ich wirklich sagen kann, meine Zeit ist super effektiv.

00:38:06: Speaker 2 Ich gebe zu erinnern, sag irgendwie, da müssen wir hin und sie arbeitet Konzepte aus oder ob hält mir ganz viel auch sagen, haben wir uns klar aufgeteilt, dass ich jetzt nicht mehr in jedem Meeting dabei sein muss und nicht in jedem Finanz und Operationsthema dabei sein muss, sondern auch versuchen kann, meine Stärken auszuspielen. Und das ist irgendwie sehr schön, so komplementäre Unterstützung in beiden Richtungen zu haben.

00:38:30: Speaker 3 Was machst du zur Entspannung? Was machst du, wenn du mal frei hast? Hast du überhaupt jemals frei?

00:38:35: Speaker 2 Also irgendwo findet man immer aber doch, es gibt so einen kleinen Luxus. Also ich kletter gerne und surfe vor allem sehr gerne. Auch irgendwie Yoga, Meditation, solche Thematiken, aber vor allem das Surfen ist so die ganz große Leidenschaft zum Abschalten und bin dann auch zumindest im Winter versuche ich mal ein paar Wochen immer weg zu sein und von dort aus zu arbeiten.

00:38:58: Speaker 2 Aber ja, das ist das Wichtigste so für mich.

00:39:02: Speaker 3 Wir haben schon das Thema so ein bisschen angerissen. Du bist Gründerin und CEO, das Thema Frauen in Führungspositionen und dann auch noch von einem Sozialunternehmen bist Ist dir das selbst passiert, dass du anders angesehen worden bist, weniger ernst genommen worden bist, weil du als Frau gegründet hast und dann auch noch eben in diesem Bereich Social?

00:39:23: Speaker 2 Na also. Man hatte sofort das Label als irgendwie so eine nette Idealistin Wechsel. Ach, das ist ja so eine soziale, sondern nette, die ist ja ganz, ganz schön so ist ja ganz nah. Aber es ist nie irgendwie mit Respekt war selten da und ich glaube, ich habe es immer sehr extrem versucht zu kompensieren. Habe dann auch mein Wirtschafts Hintergrund genutzt, habe meine Excel Tabellen, meinem Pitch Text und meine Hausaufgaben mitgebracht und den gesellschaftlichen Mehrwert hochgerechnet.

00:39:51: Speaker 2 Aber auch um Anerkennung zu bekommen, um auf Augenhöhe mit sie auszusprechen, die mal sagen jetzt kommt da so eine nette Sozialtante und die die Welt verbessern will. Es ist echt schwer gewesen, am Anfang, da von diesem Image auch wegzukommen. Und gleichzeitig ist es ja auch so eigentlich undankbar, dass so Menschen, die sich so viel geben für diese Gesellschaft, dann irgendwie so abgestempelt abgestempelt werden, gerade in der Wirtschaft.

00:40:16: Speaker 2 Und ich finde, das verlangt braucht viel mehr Anerkennung dafür. Aber es war lange, lange und es ist bis heute immer noch ein Thema. Aber ich eigentlich. Mittlerweile gefällt mir der Überraschungseffekt, wenn man dann sozusagen das Gegenüber sich irgendwie verändert, weil dann irgendwie die Körperhaltung sich verändert, wenn man in ihrer Sprache sprechen kann, weil man ihnen irgendwie dann vorrechnet, warum es ein Business Case sein kann für sie an das ist eigentlich auch mittlerweile habe ich da Humor drin gefunden.

00:40:42: Speaker 3 Und ihr macht bei Socialbie eben anders. Bzw ihr habt ein spezielles Female Accelerator Programm für Frauen, weil Frauen mit Migrationsgeschichte tatsächlich es noch viel schwerer haben. Auf dem Arbeitsmarkt ist es wild, wenn man sich die Zahlen ansieht. Nach sechs Jahren in Deutschland sind 69 % der Männer in Arbeit, aber nur 23 % der Frauen. Und das steigt tatsächlich mit der mit der Zeit, die die Menschen hier sind.

00:41:04: Speaker 3 Nach sieben Jahren unterscheidet sich das bei Männern kaum mehr von dem durchschnittlichen, von dem Durchschnitt der männlichen Bevölkerung in der Arbeit in Deutschland bei den Frauen aber eben doch. Woran liegt es und wie genau läuft so ein Programm bei euch ab?

00:41:20: Speaker 2 Also die Ursachen. Ich glaube den Frauen zusammen mit denen wir arbeiten es inzwischen so Klassiker Themen wie Kinderbetreuung, wie organisiert man das eigentlich auch noch mal deutlich weniger Vernetzung, weniger sozusagen Beziehungskapital. Und auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass die Frauen, mit denen wir arbeiten, oft irgendwie das Vertrauen in sich verloren haben. Also diese vielen Alexander Beta Programme, die wir machen, haben wir ja tausende geflüchtete Frauen, die tatsächlich bei uns warten und die alle Studien Hintergrund haben.

00:41:51: Speaker 2 Also das Besondere an diesen Programmen und die aber eben in einfachen oder einfachen Jobs arbeiten oder eben gar nicht arbeiten und sagen okay, ich habe in Deutschland eh keine Chance und die, den müssen wir nur das Vertrauen wiedergeben, die müssen wir jetzt nicht aufwendig, groß, qualifiziert, weil die haben tolle Qualifizierungen und die Sprache haben sie meistens auch gelernt, weil sie irgendwie auch selber wissen, wie wichtig es ist.

00:42:14: Speaker 2 Also wir sprechen da, die sprechen meist also die Frauen sprechen alle fließend Englisch. Viele von ihnen auch schon B2 also sehr gut Deutsch in den Programmen. Das ist unfassbar, was wir da in Deutschland Potenzial liegen lassen. Und da machen wir große, da bauen wir die Brücke in die Unternehmen. Also wir sagen Unternehmen, ihr könnt, wir haben die in verschiedenen Bereichen Office, Management, Projekten, Projektmanagement, Finance, IT, aber eben auch anderen Disziplinen, dann sagen hier könnt ihr machen wir Programme.

00:42:41: Speaker 2 Da sind immer 20 geflüchtete Frauen, die drei Monate trainiert werden, auch fachspezifisch, im Fall ganz Projektmanagement, aber eben auch Softskills mitbekommen. Das heißt vor allem wieder Mut finden, Power finden, sich im Bewerbungsgespräch wieder zu behaupten, nachdem Leute eigentlich keiner mehr an sie geglaubt hat und die dann auch in der Kohorte begleitet. Für ein Jahr sind und sich auch gegenseitig unterstützen, haben coole Speaker, Programme etc. Die Unternehmen stellen die Frauen ein, meistens als Trainees, um sie nach einem Jahr dann wieder hoffentlich in der Ursprungs qualifikation einzusetzen.

00:43:12: Speaker 2 So kriegen sie einen Fuß in die Tür und die Unternehmen können mal ein Jahr testen, wie das so läuft und merken an acht Puh, die ist ja viel besser als ich gedacht habe. Wenn Sie die ersten Profile in die Hand bekommen, sagen ja, die können ja gleich bei uns im Senior Marketing arbeiten und sagen wir Ja gerne, aber gibt den Frauen auch ein bisschen Zeit.

00:43:29: Speaker 2 234 Monate. Arbeitet mit in den ersten Projekten, um sie dann sozusagen mit vollem ich sage mal mit unter den gleichen klassischen Druck zu setzen. Und das ist so eine Art unser erfolgreichstes Programm mit den besten Integrationsquoten. Die liegen bei über 90 % der Absolventinnen. Also alle schaffen das ja, und davon werden dann 90 % übernommen. Nicht alles auch von Ihnen verschuldet.

00:43:52: Speaker 2 Die paar paar Unternehmen sagen dann ja, wir bauen gerade Stellen ab, dann können wir es nicht machen. Aber das sind unfassbare Integrations sein, das sind die absolut top motiviert ersten Frauen überhaupt.

00:44:03: Speaker 3 Wo kommen die so her?

00:44:05: Speaker 2 Überall. Also wir haben ganz viele Frauen aus der Ukraine, wir haben aber Frauen aus Afghanistan. Ich habe mit einer tollen Frau hat gerade das unser Programm beendet, die mit dem letzten Flieger aus Afghanistan kam für eine NRO in Afghanistan, also quasi für die westliche Welt, in Afghanistan für Menschenrechte gearbeitet hat und die in Deutschland keinen Fuß in die Tür bekommen hat und die mit unserem Programm jetzt bei einem großen Daxunternehmen gestartet ist, auch im Finanzbereich.

00:44:33: Speaker 2 Was eigentlich unfassbar ist. Also es ganz bunt gemischt.

00:44:38: Speaker 3 Toll, schöne, schöne, inspirierende Geschichten. Macht das dich dann auch stolz? Also ist es so so so schöne Geschichten ist es dann was, was sich dann auch ganz persönlich noch berührt wurde. Die denkst ach, das hätte ich mir 2016 genauso vorgestellt oder so, hätte ich es mir gar nicht vorgestellt.

00:44:57: Speaker 2 Ja, also ich glaube, wir hatten neulich diesen Abschluss von unserem Fielmann Accelerator Programm an, wieder mit den ganzen Frauen und dann ihre Geschichten zu sehen und zu verstehen und auch die Unternehmen, die dann so begeistert und glücklich sind. Es macht mich schon stolz und habe auch unser Team. Ich persönlich bin jemand, der sehr am System orientiert ist. Also wie schaffen wir es, eine relevante Anzahl an Geflüchteten zu integrieren?

00:45:19: Speaker 2 Tausende sind nett, aber wenn man auf die Integrationszahlen anguckt, da haben wir einfach noch sehr, sehr viel vor. Deswegen ich glaube, ich wäre stolz, wenn wir die 25.000 bis 20 30 knacken, Wenn wir ein System aufbauen, was langfristig Menschen effektiv integriert und wir auch zeigen hier Sozial Unternehmertum funktioniert nicht nur in einem Feld Integration, sondern auch in allen anderen Bereichen Prävention, Gesundheits etc. Wohnungsnot und da noch ganz viel Menschenanzünder.

00:45:48: Speaker 2 Aber und begeistern kann. Also ich tu mir schwer mit dem Wort Stolz, weil das immer so eine für mich Zufriedenheit hat. Ich bin stolz, wenn wir wie viele geleistet haben, welche zurückschauen Und ich habe eher Hunger, Neugier, Unruhe, Rastlosigkeit, wenn ich nach vorne schaue, ich. Sechste Da geht noch mehr, da geht noch mehr.

00:46:06: Speaker 3 Also einfach noch ganz viel Ambition da und nicht zufrieden sein mit dem, was schon geschafft worden ist, sondern schauen, dass man den Schub mitnimmt, um weiterzumachen.

00:46:16: Speaker 2 Mein Team sagt immer, ich soll mal zufriedener sein. Und ich sage immer Aber wir können noch mehr schaffen.

00:46:21: Speaker 3 Was sagst du denn? Menschen, die glauben, sie alleine können sowieso nichts bewirken. Sie alleine können nichts bewegen.

00:46:28: Speaker 2 Ja, das ist ein Thema, was mich ganz zentral heutzutage bewegt. Wir sind die ganzen Tag mit schlechten Nachrichten konfrontiert, dauerprasselt und je mehr diese Ohnmacht der Medien auf uns privat sind, kann man sagen was können wir in der Weltkrise schon ausrichten? Und da rauszukommen ist gar nicht so einfach, aber umso wichtiger In den jetzigen Zeiten. Und denen sage ich eigentlich so Fangt klein an, man muss nicht gleich die Welt verändern, aber vielleicht kommt man dann irgendwann dahin.

00:46:54: Speaker 2 Aber es macht ja schon einen Unterschied im Kleinen, ob ich wie seit mein Vater jetzt dieses Schwimmbad das erste ich sage mal Wasserstoff und CO2 freie Freibad dann in Deutschland irgendwie mit baut. Man kann an so vielen Ecken angreifen oder er geht zum Flüchtlingsheim und verteilt Geschenke. Und ich glaube, jede Geste macht den Unterschied. Es ist sozusagen die Summe der kleinen Aktionen.

00:47:16: Speaker 2 Den Unterschied macht. Man sollte nicht unterschätzen, wie das ein anderes Menschenleben beeinflusst, wenn man einfach nur freundlich zu einem Bettler ist oder freundlich zu einer geflüchteten Person. Und ich glaube da eher reinzuwachsen. Nicht gleich zu sagen ich muss die Welt verändern. Ich habe jetzt den große Idee, das große Problem sein, klein anzufangen und zu sagen Ich bin einfach mal neugierig und habe Lust, selber eine positive Kraft zu sein.

00:47:37: Speaker 2 Ich gehe heute aus der Haustür und bin eine positive Kraft zu den Menschen, die ich treffe und sage nicht zu allem nein, sondern sagt so Hey, ja, komm, das schaffen wir und fang an, mich zu engagieren. Ob das ehrenamtlich ist oder ich gehe in meine Firma und sagt Hey, können wir nicht irgendwie was gesellschaftlich, was ein Projekt anstoßen?

00:47:54: Speaker 2 Das habe ich gemerkt. So aufmerksam durch die Welt gehen und ich glaube, mit sich selber anfangen. Ich bin heute eine positive Kraft und dann kommt man durch diese Selbstwirksamkeit auch schneller in ein positives Mindset, das man nicht nur sagt Ich bin ein Spielball in der aktuellen Weltgeschehen, sondern ich bin Teil einer Bewegung, Teil einer positiven Kraft.

00:48:12: Speaker 3 Das nehme ich als wunderschönes, inspirierendes Schlusswort einfach so mit und schick es raus an alle, die uns zuhören. Bedanke mich ganz herzlich, ganz, ganz. Spannende, spannender Lebensweg, spannende Geschichte und wirklich was, wo sich jeder überlegen kann. Kann ich in die Richtung die vielleicht auch was machen? Ich fange einfach ganz klein an! Vielen, vielen Dank Sarah Bruhn.

00:48:34: Speaker 2 Danke für die Einladung.

00:48:36: Speaker 3 Ich Das muss ich später rein. Muss unbedingt noch fragen Warum heißt es Social bi? Ich als Imker muss wissen ist Wie seid ihr zu dem Namen gekommen?

00:48:45: Speaker 2 Ähm, ja. Wir heißen Social Wir, weil es der Name ist. War voller Idee. Tatsächlich. Aber wir haben gesagt, okay, wie schafft man. Auf der einen Seite ist die Biene natürlich ein positives Tier und ich glaube, es ist ein bisschen so ein Start up Thema, dass man irgendwie Tiere, ein Wort, ein Start up Namen. Aber ich bin natürlich da total positiv, fleißig und social, weil wir natürlich ein Sozialunternehmen sind und auf der gleichzeitig ist aber auch so der Bienenstock was, was wir ganz spannend finden zu sagen, da kommen ganz viele ja positive, arbeitswillige, motivierte Tiere zusammen, die sich auch gegenseitig unterstützen, die vielleicht auch mal woanders hinfliegen, einen neuen Bienenstock gründen, bei dem Unternehmen ankommen, ein

00:49:24: Speaker 2 neues Zuhause finden und so ausschwärmen in die Welt. Und wir sind aber so ein bisschen der beschützende Hafen auch für die Menschen. Ja, ja, aber ihr seid so ein bisschen entstanden aus der Vergangenheit.

00:49:35: Speaker 3 Und mit wie viel Leuten habt ihr angefangen und wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habt ihr heute?

00:49:40: Speaker 2 Wir haben damals genau das habe ich allein gechartert mit meinem Koffer. Na und? Mittlerweile sind wir knapp 60 bei uns im Team.

00:49:50: Speaker 3 Toll, Sabine. Gibt's noch was, was.

00:49:54: Speaker 1 Du gerne noch hättest? Ja, also die andere Funktion im Ministerium da waren was war so ein bisschen unklar. So eine Frage auch in welchem Ministerium, was Funktion ist. Wenn ich jetzt noch interessant, ich weiß nicht, ob Sie das sagen.

00:50:06: Speaker 2 Ja, ja, klar.

00:50:08: Speaker 1 Den Aspekt finde ich noch ganz gut. Ähm und da machen Sie es genau.

00:50:16: Speaker 3 Wir haben es in der in der Einleitung schon drin, aber ich würd eine extra Frage noch mal machen, was genau du da du da machst. Du bist inzwischen nicht nur bei Social Bee, sondern auch als Beauftragter für soziale Innovationen im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Was genau ist da deine Aufgabe? Was machst du da?

00:50:37: Speaker 2 Da mache ich eigentlich das, was ich früher auch schon gemacht habe Nur auf einem politischen Level zu sagen. Wie kann man sozial Unternehmertum so fördern, dass wir viel mehr Gründungen in dem Bereich haben, dass wir mehr gesellschaftliche Innovationen haben, die im großen Stil was verändern? Mir persönlich geht es da auch um die Größe, also im großen Stil den Unterschied zu machen.

00:50:56: Speaker 2 Wir haben viel breiten Förderungen im Sozialen, also viele lokale Vereine, Vereinigungen. Wir haben wenige, die so im ganz großen Stil die 1 Milliarde oder mehr der Gesellschaft sparen oder auf der anderen Seite 100 Millionen, 1 Million Menschenleben oder mehr berühren. Da gibt es im Ausland ganz viele Beispiele von Organisationen und ich habe es, möchten wir mehr in Deutschland auch machen.

00:51:16: Speaker 2 Wie schafft man es, professionell unternehmerisch Probleme zu lösen, aber eben auch im großen Stil. Und dieses Thema haben wir damals in der. Genau. Eine Ampel Regierung wurde sehr hoch aufgehangen. Ich als Beauftragte, als Quereinsteigerin ohne Parteibuch bin das Bundesministerium für Bildung und Forschung gekommen, um dort an dem Thema Wie misst man Wirkung, wie quantifiziert man gesellschaftlichen Mehrwert? Aber eben auch wie schafft man mehr Ausgründung, mehr Transfer?

00:51:42: Speaker 2 Und dass wir eben auch mehr am Ende Gründungen haben, die die Welt verändern.

00:51:46: Speaker 3 Also im Großen und Ganzen die Förderung. Du arbeitest daran, dass mehr Sozial Unternehmertum gefördert wird und dann auch entsteht. Bei uns.

00:51:54: Speaker 2 Genau. Und dass wir eigentlich ja die ganze Wirtschaft und die ganze Start up Szene so ein bisschen anstecken und ins Social Innovation Fieber versetzen, neuen Hype entstehen lassen. Weil ich will eigentlich nicht, dass sich die ganzen jungen Menschen und Gründer noch damit beschäftigen, wie man das nächste E Commerce Startup und die nächste Abofalle baut, sondern auf der anderen Seite, wie man gesellschaftlich was bewegt.

00:52:15: Speaker 2 Das kann man nicht nur im sozialen Bereich machen, ökologischen und technologischen, was eine ganz wichtige Komponente für die Zukunft.

00:52:24: Speaker 1 Da habe ich noch so drei Fragen, die ich mir mitgeschrieben habe.

00:52:30: Speaker 1 Ob sie. Also uns passt das ganz gut zu dem, was sie gesagt haben, ob sie manchmal, weil sie angefangen haben mit BWL, Wirtschaft und Investment und ob sie dann manchmal denken Mist, die anderen haben jetzt eine Yacht irgendwo und schwimmen in Geld. Ich putze hier mal mein Leben rein und habe es nicht. Ich gehe doch mal surfen. Okay, aber.

00:52:53: Speaker 1 Also ist das Neid Auch manchmal. Da wollen Zweifel oder hat sich das gar nicht? Also diese Frage wird uns als zweite ob sie vielleicht das Arbeitsamt übernehmen könnten, also für mich muss ich sagen, es ist ja überlegenswert, ob es wirklich eine eigene Branche geben muss, wie der Staat unternehmerisch unterwegs sein müsste. Weil das, was sie tun, sparen Sie ja dem Staat ja Geldern, Also muss nicht alles ein Start up Gründung eines Staates geben, wo man sagt, okay, die klassischen Behörden Strukturen funktionieren halt leider nicht so, wir kriegen das dann nicht hin, Wir brauchen andere Strukturen, die wir fördern, die genau das tun.

00:53:37: Speaker 2 Aber wir, Wir was zu sagen ich gerade Frau Scharf euch sagen Ja, blöde Frage übernehmen.

00:53:44: Speaker 1 Und dann wollte ich noch fragen, ob es irgendwas gibt, was sie sagen möchten, so Beispiel oder so bewerben können. Also wenn Sie jetzt irgendwie ein Anliegen haben, was wir können, Sie brauchen, er Lust hat oder mehr, weiß ich nicht, ob es.

00:53:57: Speaker 2 Ja dann habe ich eigentlich eher ein Appell, aber.

00:53:59: Speaker 1 Genau das war jetzt meine. Okay, gut.

00:54:02: Speaker 3 Ich glaube, das kann ich mir merken, dass ich das so und jetzt ist es so Du hast damals in deiner Gründungsphase viele andere Gründer auch miterlebt und Gründerinnen sind da überall dabei, die so richtig wirtschaftlich erfolgreich durch die Decke gegangen sind und vielleicht inzwischen gar nicht mehr arbeiten oder nur noch am Strand rumhängen. Und du denkst ja manchmal auch, ich könnte mein Leben auch zu einem Großteil mit Surfen verbringen, anstatt mir 80 % und noch mal 80 % Arbeit zu geben fürs Ministerium und für Social by.

00:54:36: Speaker 2 Ja, also ich glaube, das Thema finanzielle Freiheit ist natürlich immer eins vom ganzen sozialen Bereich. Und ja, es ist so, meine Freunde, das sind ja, die verdienen eigentlich alle sechsstellig aus meiner und mehr und einige sind müssen auch schon nicht mehr arbeiten. Auch durch die Existenz, die sie gemacht haben. Auf der anderen Seite Ich glaube diese Neiddebatte bringt uns in Deutschland nicht wirklich weiter und ich konnte immer die Sachen machen, auf die ich Lust habe.

00:55:03: Speaker 2 Ich finde, ich liebe an meinem Job die Kreativität, etwas aufzubauen. Ich bin ja auch ein Bayer, auch ein Unternehmen auf. Und mittlerweile müssen wir uns auch nicht mehr verstecken, wie wir auch ganz früher noch, wo wir natürlich sehr brotlos gearbeitet haben. Das heißt nicht, dass wir da wahnsinnig reich werden, aber ich finde, ich habe ich bin reich in dem Sinne, dass ich ja so viel zurückbekomme.

00:55:24: Speaker 2 Ich bekomme sehr viel Liebe von allen Seiten zurück. Ich bekomme, ich kann nur aufbauen. Ich habe irgendwie was für die Zukunft aufbauen, auf was ich irgendwie stolz bin. Eines habe ich doch noch stolz gesagt und meine Ambition ist auch Jetzt habe ich den Faden verloren. Mist, ich muss mal ganz.

00:55:42: Speaker 3 Kurz Zeit dazu. Bringt uns nicht.

00:55:43: Speaker 1 Weiter.

00:55:44: Speaker 2 Neiddebatte bringt uns nicht weiter. Weil noch ein Punkt ist mir noch eingefallen.

00:55:56: Speaker 2 Kann ich Satz Da kann ganz wichtigen.

00:56:01: Speaker 2 Aber ja, ich fange einfach mal an! Na klar. Also ich glaube, die Neiddebatte in Deutschland bringt uns generell nicht weiter. Also ich gönne es meinen Freunden, die irgendwie einen großen Exit gemacht haben oder die jetzt deutlich sechsstellig verdienen, die sich halt für einen anderen Weg auch entschieden haben. Ich persönlich finde meine Reise total spannend. Ich komme auf der ganzen Welt rum.

00:56:23: Speaker 2 Ich treffe Friedensnobelpreisträger, Präsidenten, riesige Sozialunternehmer, die in Afrika, die in Brasilien Millionen Menschen leben verändern und bin deswegen so Teil von so einer positiven Bewegung, die mich jeden Tag glücklich macht, weil ich mir so viel Einblick wie ich bin ich dankbar zu bekommen. Darf ich noch in der Politik Rahmenbedingungen mit verändern? Hat mein Unternehmen Es ist ja so viel Kreativität und so viel selbstbestimmt da drin, als selber in einem anderen Hamsterrad zu sein.

00:56:52: Speaker 2 Und das macht mich schon glücklich. Und ich glaube, ich hab so einen Grundsatz Money follows passion. Also je mehr wir uns unseren eigenen Leidenschaften hingeben, desto mehr wird auch langfristig dabei rumgehen. Es wird sich natürlich. Die ersten Jahre waren katastrophal, was wir uns ausbezahlt haben. Jetzt kann man davon doch ganz gut leben. Und wer weiß, was da in Zukunft noch kommt und ist, glaube ich für jedes Thema.

00:57:12: Speaker 2 Wenn man wirklich Leidenschaft dafür hat, dann findet man auch einen Weg, das irgendwie selber zu finanzieren.

00:57:16: Speaker 3 Die Sinnfrage musst du dir einfach nie stellen.

00:57:19: Speaker 2 Das stimmt.

00:57:21: Speaker 3 Wenn ihr so erfolgreich vermittelt und so eine hohe Erfolgsquote habt bei Social, wie wär es dann nicht eine gute Idee, wenn ihr das Arbeitsamt übernehmen würdet?

00:57:31: Speaker 2 Ja. Oh, also gewagte These. Wenn mich jemand fragen würde, würde ich wahrscheinlich sagen Ja, ich probier's mal aus.

00:57:37: Speaker 3 Wie alles Learning by doing.

00:57:39: Speaker 2 Manchmal wie. Wir haben natürlich auch schon viele Trainings, die wir von außen einbringen können, wo wir sagen Puh, da sind wir auch ganz schön starre Strukturen getroffen. Ähm, ich glaube schon, dass sich die staatlichen Strukturen und Behörden ganz viel lernen kann von Sozialunternehmern. Gerade wir in den großen Wirtschaft, da sind auch die großen Konzerne lernen von Start ups.

00:57:58: Speaker 2 Warum sollte dann Deutschland als größtes Sozialunternehmen Deutschlands? Wir sind ein Sozialunternehmen und machen eben auch ganz viel selber in Nutzen und werden Strukturen nicht auch von jungen, innovativen Gründern und Gründerinnen lernen in den Strukturen? Ich glaube, wir können. Wir wissen nicht alles, was dort Ministerien gebraucht und passiert und andersrum. Aber deswegen war ich ja heute auch im Sozialministerium hier und hat natürlich den Impuls gegeben, Wie schafft man es denn, gerade beim Thema Arbeits und Sozial das auch neu und innovativer zu denken und auch soziale Innovationen zuzulassen, strukturell zu verankern, halte ich für sehr wichtig.

00:58:32: Speaker 3 Und jetzt würden wir noch deinen Appell aufnehmen Wenn du mir sagst ungefähr, was du sagen willst, dann schaue ich, dass ich eine Frage stelle, die dazu passt.

00:58:41: Speaker 2 Ja, ich will euch nur sagen, dass wir den Menschen gerade in den jetzigen Debatten immer Chancen geben sollten. Gerade die Menschen, die schon hier sind, dann.

00:58:50: Speaker 3 Wir haben ja ganz am Ende gefragt eben. Oder ich habe ganz am Ende gefragt Was sagst du? Menschen, die sagen, ich alleine kann nichts erreichen. Was würdest du jetzt gerade mit deiner Erfahrung bei Social by sagen? Was brauchen wir gerade am meisten? Was würdest du dir wünschen von den Menschen, die das jetzt hören?

00:59:09: Speaker 2 Gerade im Blick auf unser Thema Flucht und Migration bis hin zu differenzieren sind? Die ganzen Geflüchteten, mit denen wir arbeiten, haben teilweise Angst auf die Straße zu gehen, ziehen sich zurück, haben weniger Hoffnungen als noch vor zehn Jahren und haben wirklich Angst. Und ich glaube, da trotzdem offen zu bleiben und auf die Menschen zuzugehen. Auch wenn sich die Debatten radikalisieren und auch Haltung zu übernehmen, gerade mit dem, was auch in den USA passiert.

00:59:37: Speaker 2 Haltung als Unternehmen, sich vielleicht immer noch zu Diversität und Migration und Frauen zu bekennen, ist leider nicht mehr selbstverständlich. Und wir müssen wieder mehr kämpfen für das, was wir eigentlich in den letzten Jahren erreicht haben.

00:59:50: Speaker 3 Wunderbar! Kann ich nur unterschreiben. Sehr schön. Vielen, vielen Dank! Total inspirierend, im wahrsten Sinne. Wirklich. Wahrscheinlich muss ich mal mit ein paar von meinen Geflüchteten bei euch vorbeikommen.

01:00:05: Speaker 2 Ja, sehr gerne.

01:00:05: Speaker 3 Riesen Flüchtlingsunterkunft für 500 Menschen jetzt in in direkter Nachbarschaft zu unserem Dorf und versuchen gerade die Gewerbetreibenden an Land zu ziehen, um da zu vermitteln. Und genau, es ist immer. Sprache ist natürlich immer ein ganz, ganz großes Thema, natürlich Qualifikation. Aber dann eben auch immer dieses Ogottogott. Aber wenn es dann schwierig wird, können wir euch dann anrufen. Wen können wir anrufen, wenn irgendwas.

01:00:30: Speaker 2 Also das machen wir auch. Also wenn ihr da einfach sagt, ein paar Unternehmen sagen, wir haben da total Angst vor, dann würden wir natürlich sagen Herr, wir können euch schon die ganzen Bürokratie und Betreuung auch abnehmen, auch wenn wir es nicht in gemacht haben.

01:00:42: Speaker 3 So cool. Also wir versuchen das mit der Bürokratie selber zu machen als Helferkreis.

01:00:46: Speaker 2 Mit tollen was ja ganz.

01:00:48: Speaker 3 Tolles und es gibt Gott sei Dank gibt es die vor.

01:00:50: Speaker 1 Ort. Aber es.

01:00:52: Speaker 3 Ist so dermaßen sinnvoll.

01:00:55: Speaker 1 Weil es ist wirklich.

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